Elisabeth Oltzen

Bildhaft

Das Bild

von uns

ist oft

ein Bild

der Anderen

 

Lass es uns ändern!

 

 

 

 

 

Im Gefäß

Die vielen Tropfen

die zum Schluck werden

 

Die vielen Kellen

die den Hunger stillen

 

 

 

 

 

Vollendete Tatsachen

Ein Wort

ein Blick

ein Schuss

ins Genick

 

Und dann

die Verheuchelung

Beschönigung

bis in die

höchsten Himmelstöne

hinein

 

Die vermengen

sich dann

mit den Wolken

 

und tropfen

als fahle Asche

auf uns herab 

 

 

 

 

 

Der Kreis

Der Kreis

der sich 

um dich

dreht

ist dein

Kreis

 

 

 

 

 

Illustration: Soheyla Sadr

 

Sonnengemüt

Der Sommer

wärmt

die kunterbunten

Blätter

bis in den

Herbst hinein

 

 

 

 

 

Gerade jetzt

 

Gerade jetzt

 

wo die Teile

zergliedert

die Freundschaft

gefiedert

die Seele

gemiedert

 

Werden wir

auferstehen

 

für Jörg

 

 

 

 

 

Meran

 

Das Rauschen der Blätter

von ganz weit her

Das Wogen der Äste

fast wie am Meer

 

Die Süße der Milde

Das Plätschern des Bachs

Das Leuchten der Blüten

 

Erwacht

 

 

 

 

 

Faltbar

In schwarz rot

gefächertem Tanz

entfaltet

 

Gefaltet

Himmel und Hölle

verspürt

 

Handgefächert

Geldgeschenke

verziert

 

Nachhaltig

auf Flug- und Schiffsreise

gegangen

 

Blaues Plissee

zwischen den Wellen

Musik entfaltet

zwei zu eins

 

Und Kunst

die weitgefächerte

Lebendigkeit

 

 

 

 

 

Platzhalterfragen

Wie sie verletzen

diese Platzhalterfragen

nur um auszuquetschen

 

Wie sie verengen

den Raum

der ohne sie

Platz finden würde

 

 

 

 

 

Am Horizont

Plattitüden

wirbeln

durch die Lüfte

 

Bumerangscharf

und blitzend grell

 

Doch am Horizont

da ist es still

 

 

 

 

 

Blütenpracht

Blumen

vergeben

dem Leben

 

 

 

 

 

Kein Liebesgedicht

Es ist

kein Gedicht

nur eine

kleine Zeile

 

Ich liebe dich

 

 

 

 

 

So sorry

Sorry

we are

unique

 

 

 

 

Abstand

Abstand

schafft

Abstand

 

 

 

 

 

Später

Manchmal

nur einmal

vielleicht

dann 

 

 

 

 

Eine Weile

Im frei

schwingenden Fall

verweilen

wie eine Feder

die sich tanzend

durch die Lüfte dreht

pirouettengleich verweht

ins Ungewiss

und landet

auf dem zarten Moos

der Hoffnung

 

 

 

 

 

Mitgefühlt

 

 

Die Quelle 

der Barmherzigkeit

ist

das Mitgefühl 

 

 

 

 

 

Fühlung

Und trotzdem bleibt

wer trotz Dem bleibt

 

Und trotzdem geht

wer trotz Dem geht

 

Und trotzdem fühlt

wer trotzdem fühlt

 

 

 

 

 

Kein Gesicht

Lyrik, Sprecher & Foto: Jacques Dulon

Musik & Flöte: Elisabeth Oltzen

 

 

 

 

 

Morgenzeit

Du kostbares Geschenk

 

schenkst den

frühen Gedanken

und die

frische Idee

 

schenkst das

Morgentauinnehalten

und den

ruhigen Augenblick

 

schenkst Kraftzeit

für den Tag

 

 

 

 

 

Time-Timing

Jetzt mal gerade

schon mal jetzt

 

Jetzt mal gerade

Hilfe brauchen

doch nicht jetzt

 

Jetzt mal gerade

Hilfe suchen

zu verletzt

 

Dann so plötzlich

beigesetzt

 

 

 

 

 

Risiko

Das Risiko

dich zu verletzen

lässt sich ersetzen

durch Achtsamkeit

 

Das Risiko

euch zu bekriegen

lässt sich aufwiegen

durch Menschlichkeit

 

Das Risiko

immer nur sich selbst zu leben

lässt sich aufheben

durch einen Blick zum Du

 

 

 

 

 

Pastorale - Die Heilige Nacht der Stille

Lyrik, Sprecher & Foto: Jacques Dulon

Musik & Flöte: Elisabeth Oltzen

 

 

 

  

 

Nur ein Blick

Ich habe deinen

Blick im Blick

der mich so sehr verzückt

 

Ich habe deine

Art im Sinn

die macht mich ganz verrückt

 

Dein Lächeln und dein Wesen

wie immer schon gewesen

und trotzdem auch so neu

 

Wie ich mich dran erfreu

 

 

 

 

 

Magnolia

Rot-weißer Kelch

wie sehr berührt mich

deine Blütenpracht

 

Rot-weißer Kelch

wie sehr bewegst du mich

in tiefster Nacht

 

Wie Glocken

formt sich dein Gewand

bewegter Reigen

hin und her und zugewandt

 

Die Blüten

wimmeln am Geäst

und schwingen sich ein

zum Gemeinsam-Sein

 

Eiszeit

Gebaut

aus Eis

getürmt

zu unendlicher Tiefe

Ein Wolkenspiel im See

 

 

 

 

 

 

Nordseenacht

 

Nachts

da habe ich

extra

das Fenster

geöffnet

um das Meer

zu hören

hinterm Deich

um den Blättern

zu lauschen

dem klingenden Rauschen

wie Perlmutt im Wind

 

Das Spiel der Wogen

kam in meine Träume geflogen

 

 

 

 

 

 

Brücke gesehen

Himmelwärts

Ich habe ihn gesehen

den Regenbogen in der Nacht

Ist es wirklich der Mond?

Einige Male

Nächstes Mal

Wenn die Male verschwunden

in deine Haut geritzt

 

Nächstes Mal

Wenn die Trauer verwunden

die nun dein Herz besetzt

 

Einige Male blitzt die Hoffnung hervor

durchdringt den Schleier, der auch schützt

 

Einige Male klopft die Sehnsucht an

und fragt: „Was ist jetzt mal dran?“

Dein Nicht-Nein

Lyrik: Jacques Dulon

Musik & Sprecherin: Elisabeth Oltzen

Missverständnis

gemeint

verneint

geleimt

Erdbeerminze

 

Ein kleines Pflänzlein

hier am Ort

weckt Assoziationen

da und dort

 

Von kühlem Eis

und holdem Kuss

von Erdbeerminzlimonade

welch ein Genuss!

 

Von fröhlicher Geselligkeit

mit Sonnenhut

und Sommerkleid

 

Mit Gespräch

und überschwänglichen Gedanken

mit ruhigen Momenten

und Kraft tanken

 

 

 

 

 

Engelsfeder

Feder, leicht im Sonnenstrahl

bewegt die künft'gen Schritte

Hin zu euch, lange nicht gesehen

zu drei Herzen

ganz neu

 

 

 

 

 

Gedankensprung

Meine Gedanken kreisen und kreisen und kreisen.

Ich möchte sie zum Springen motivieren,

doch sie lassen sich nichts sagen.

Plötzlich sagt der eine Kreis zum anderen:

 

„Wollen wir uns zusammentun?

Wir könnten Fahrrad fahren oder uns mit Hu­la-Hoop vergnügen!

Wir könnten Traumfänger basteln oder Untersetzer für den wärmenden Tee!“

 

... und schon war er da, der Gedankensprung.

 

 

 

 

 

Natürlich

Die Sonne wärmt

der Ahorn schwärmt

 

Die Wiese blüht

der Funke sprüht

 

Der Vogel pfeift

die Kirsche reift

 

Die Rose staunt

der Maulwurf raunt

 

Die Blätter wachsen

die Samen flachsen

 

Der Lichtstrahl flirrt

die Mücke schwirrt

 

Die Biene summt

die Hummel brummt

 

Der Löwenzahn zahnt

das Vergissmeinnicht ahnt

 

Die Buchecker knackt

der Grashalm zwackt

 

Die Brennnessel brennt

das Edelweiß kennt

 

Der Apfelbaum steht

die Weide fleht

 

Die Wicke schlängelt

der Lebensbaum drängelt

 

Der Schwan stolziert

die Erde vibriert

 

Der Klee bringt Glück

die Blüte verzückt

 

Der Efeu hangelt

die Dotterblume angelt

 

Der Haselstrauch ziert

die Nachtkerze brilliert

 

Der Tautropfen kühlt

die Schnecke fühlt

 

Der Schmetterling flattert

das Gartentor knattert

 

Das Maiglöckchen klingelt

der Wegerich tingelt

 

Die Kälte knistert

die Dämmerung flüstert

 

Der Tag kommt zur Ruh

die Äuglein fallen zu

 

 

 

 

 

VERTRAUEN

EINFACH
VERTRAUEN
BAUEN

 

 

 

 

 

Liebesgedicht

 

Es ist so schön

meins eins zu sein

ich liebe es

ganz deins zu sein

für immer

 

 

 

 

 

Zuhause

Zuhause sein

ist wie

auf Reisen gehen

in die innere Welt

 

 

 

 

 

Sprachlos

Worte

nicht gesagt

nur gedacht

und dann

vergessen

 

Begegnung

nicht gefühlt

nur gespielt

wie vermessen

 

Erneuerung

Ganz auf Anfang

 

(Inspiriert von Jacques Dulon)

 

 

 

 

 

Erwachen

Erwachen

aus dem Traum der Träume

Erleben

fühlt Lebendigkeit

 

Erspüren

nicht nur auf der Spur

Erahnen

im Karussell der Möglichkeiten

 

Entdecken

raus aus der Deckung

Entwerfen

Kreise auf dem Wasserspiegel

 

Erfüllung

bis weit hinterm Horizont

 

Gesichtet

Das liebe Wort

Bedachtsamkeit

schwirrt um meinen

Kopf herum

 

Es schläft auf meinen Schläfen

es schaut in meine Augen

sitzt flügelleicht auf meinen Nasenflügeln

und nippt an meinen Lippen

 

Mein Kinn kennt es schon

und kraxelt hoch am Kiefer

zu den Ohren

wo es Muscheln findet

 

Noch eine kleine Rast

im Schläfenland

Die Sterne sieht es schon

am Stirnenfirmament

 

Herzensgleich

Von Blattgold umhüllt

Mit Liebe erfüllt

 

Tränen

Sehnen

Ahnen

 

 

 

 

 

Noch nicht Ostern

Warum Wunden aufreißen

wenn eh schon so viele da sind

 

Schneeflocken

Die Schneeflocken

fallen gerade so schön

so schimmernd weiß

auf samtig zarten Grund

 

Die Gedanken

wärmen gerade so schön

malen friedliche Zeiten

in hoffnungsfrohem Sein

 

Die Einkehr

kommt gerade ins Haus

mit Stiefel aus

 

Du bist's

Du bist sowieso

mein Liebster

mein Bester

mein Sowieso

 

Du bist sowieso

meine Liebste

meine Beste

meine Sowiesa

 

Du bist es eben

 

 

 

 

 

Leben wir doch mal

Leb doch mal

deinen eigenen Frieden

dann bist du ganz friedlich

im Frieden mit dir

 

Leb doch mal

den Frieden der anderen

dann kannst du sie plötzlich

sehen, verstehen

 

Leben wir doch mal

unseren Frieden

wir sind endlich zufrieden

uns so nah

 

 

 

 

 

Das liebe "F"

Spürst du

den Keim

in dir

das friedvolle Sein

 

Spürst du

das Sein

in dir

das Nicht-Nein

 

 

 

 

 

Rumoren

Der Bauch taut auf

    Rumoren

Der See voll Schnee

    geglättet

Ein Wort zu viel

    geplättet

 

Die Gießkanne

    gießt

Der Hafer

    sprießt

Der Wein

    wird eingeschenkt

Das Gespräch

    wird in eine

Richtung gelenkt

 

Rumoren im Bauch

 

 

 

 

 

Liebe kleine Rose

Es ist nur ein Wort

ein Blick, ein Moment

spontan geschehen im Wir

 

Es ist eine Rose

ein Los, das wir lassen

wir dürfen es trotzdem behalten...

Mosaik

So viele

kleine Grenzen

im Ganzen

und doch

eins

Handgeschöpft

Im Perlenmeer der Zeit

Entsteht ein Herz

So weit

 

 

 

 

 

Blue Heart

Goldstaub

Ein kleines bisschen Gold

im Mondenschein zerstäubt

zeigt mir den Weg zu dir

im Hier

Zu früh

Zu früh

im Hier

und jetzt

wir

 

Zu früh

das Wir

weg hier!

Keine Grüße

Keine Grüße

zum Abschied

die sind nicht

adäquat

 

Keine Grüße

zum Abschied

du fragst nicht mehr

nach Rat

 

Du gehst jetzt

deine Wege

Auf diesem Wege

Tschüss!

 

(Inspiriert von Jacques Dulon)

Zeitgleich

Nimm dir

die Zeit

zu zweit

 

 

 

 

 

So lebenshungrig

Lebenslänglich

am langen Arm

mach mal halblang

 

 

 

 

 

Zeitgang

Hast du

Zugang

zu meinem

Anfang

  ?

 

 

 

 

 

Feinstoffliches Grau

Stoff wird gewoben

um zu verwehen

und um aufzuheben

was verwoben ist

 

 

 

 

 

So geseh'n

Wenn Bilder

Leerlauf finden

sind sie

im Bild

 

 

 

 

 

Einfach Liebe

Eins

zu Zwei'n

ganz

ungemein

 

 

 

 

 

Scheint so

Der Schein

ist so

und nicht

sowieso

Losgelassen

Loslassen

das Los lassen

immer wieder

Abstand nehmen

vom Selbst

 

 

 

 

 

So gefragt

Warum verstehst du

eins

und nicht

meins

 

(Wortspielball zu "eins" von peng!)

 

 

 

 

 

 

Belonging Together

Ups and byes

Abstand

Stand up

Bye bye

Standby

 

(Wortspielball zu dem Gedicht "Erkennen" von Jacques Dulon) 

 

 

 

 

 

 

 

Hey du!

Weißt du,

dass du

nur das brauchst,

was du willst?

 

Willst du

nur das,

was du brauchst?

 

 

 

 

 

TUT

TU

NICH

GUT

TUT

NICHT

GUT

mal mir die farben bunt

Mal mir die Farben bunt

Mal mir die Farben bunt

in traurigen Zeiten

Mal mir die Farben bunt

zu endlosen Weiten

 

Und plötzlich kann ich die Farben sehen

die Zeit bleibt nicht mehr stehen

als wenn mich Engel riefen

zu endlosen Tiefen

 

 

 

 

 

Frag nicht

Frag nicht,

was mir auf der Seele brennt,

sonst werd ich noch verglüh'n

Frag nicht,

was in meinem Innern rührt

die Angst, das Ungetüm

 

Die Zeit ist sacht und geht vorbei,

als würde sie mich schonen

 

Den Raum, den sie zum Halten braucht,

kann ich ihr nicht entlohnen.

 

 

 

 

 

Absurditäten

zu klein, zu groß

                     wo bist du noch?

zu dick, zu dünn

                     wo bist du noch?

zu schlau, zu dumm

                     wo bist du noch?

 

wo bin ich noch?

                     zu hart, zu weich

wo bleib ich noch?

                     zu eng, zu weit

wo komm ich hin?

                     zu dir nach Haus

Golden Potatoes

Auftakt zum Marsch ♪♩

da dam da dam da dam

immer wieder auf der Stelle

 

Hände dirigieren Füße

zwecks perfektem Gleichstand

 

Rhythmisch durchkomponiert

im kauenden Takt

 

Die Choreographie sitzt

Improvisation tabu

 

 

 

 

 

 

Der weiße Schatten

Lyrik & Sprecherin: Frauke Krieger

Musik & Flöte: Elisabeth Oltzen

Wellentanz

Wo geht ihr hin

Wo kommt ihr her

wohlgeformt im schäumenden Nass

 

Der Tanz der Wellen

birgt Hoffnung und Zufriedenheit

Gefahren lauern hinter anmutiger Kulisse

Zweifaltigkeit der Natur

 

Die Möwen tanzen ihren unruhigen Reigen

schwirrend und klirrend unter blauem Himmelstuch

 

Was bleibt ist ein Foto

Sind das Sterne am Himmel?

Dieser seltsame Reiter

Lyrik & Sprecher: Jacques Dulon

Musik & Flöte: Elisabeth Oltzen