Brücke zum Glück
Nur noch einmal kurz stehen bleiben
Auf der Wunschbrücke zum nächsten Traum
Am alten Haus.
Wo das Sonnenlicht klare Bilder der Hauswände
Auf das Wasser spiegelt
Wie realistische Gemälde, wie Photographien.
Wo die Enten die glasklare Oberfläche des Wassers
Zerbrechen, durchziehen
Mit ihren Choreographien.
Enten schwimmen entlang,
Gegen die Strömung, ein Spiel
Tauchen nach Algen,
Reihen sich ein.
Wo ein Reiher, anmutig und weiß,
Am Ufer steht und schaut.
Stolz und majestätisch
Hebt an zum Fang, gezielt.
Der weiße Reiher, ein Außenseiter?
Ein besonderer Gast, der hier lebt
Steht alleine, stoisch am Rand
Eine Eminenz
Beobachtet alles, blickt auf den Fluss,
Sieht auf den Grund, greift zu,
Wenn sich etwas bewegt.
Noch einmal stehen bleiben
Auf der Brücke zum Glück
Die Wünsche erfüllt
Noch einmal gehen
Über die Brücke voll Licht.
Von Ferne
Ein weites Feld
Über dem die Abendsonne steht
Sommerheller Abendhimmel
Verschwommenes Licht,
Das sich langsam rötlich färbt,
Abwendet.
Abgeblendet, sphärenhafte Wolken,
Die sich über den Himmel ziehen
Abendhimmel, der immer dunkler wird.
Der hohe Sommer steht über dem Feld
Ein einsamer Vogel, der darüber schwebt
Er kann in die Ferne fliegen,
Er kann in die Zukunft sehen.
Am Abend leuchten die Felder im Sonnenlicht
Von Ferne weht Sehnsucht zu mir herüber
Wehmütige Stimmung die mich umgibt.
Am Straßenrand hält ein Auto an,
Jemand steigt aus, um den Sonnenuntergang zu fotografieren
Einen Moment inne halten und die Abendstimmung genießen:
Über dem Feld, in der Ferne, das letzte goldene Licht.
Und ich denke an dieselben Felder in einer anderen Landschaft:
Rapsgelb im Norden. Noch etwas weiter weg.
Felder, die sich in meiner Erinnerung mit Freunden verbinden.
Wehmut, die in mir ist
Voll Schmerz, voll Mut, voll Stärke, voll Verlangen.
Immer wieder: Abschied nehmen, neu anfangen.
So viele Freundschaften habe ich gewonnen.
Auch wenn sie weit weg sind, bleiben sie doch bestehen,
Reichen hinaus in die Ferne
Und ich fühle mich mit ihnen allen verbunden,
Jetzt, da ich das Feld und den Vogel sehe
Hier, im Moment der untergehenden Sonne.
Von Ferne denke ich an euch, meine Freunde.
Ihr seid ganz in meiner Nähe.
Von Ferne fliegen Worte der Liebe
Von Ferne leuchtet leise der Flieder
Von Ferne sende ich euch Grüße
Von Ferne wehen Wünsche der Freude zu euch hinüber.
Flüstern leise: wann sehen wir uns wieder?
Moment – Konzentration am Küchentisch
Wir sitzen uns gegenüber am Küchentisch
Es ist ein sonniger Vormittag
Ich lese einen Essay, du schreibst eine Bewerbung.
Zwischen all den Stühlen,
Zwischen all dem Chaos, das kommt und geht,
Zwischen all den Sorgen um uns herum
Hält uns die Konzentration für ein paar Stunden fest.
In der Ruhe
Widmen wir uns ganz der Aufgabe:
Verbinden uns mit dem Text, mit der Arbeit, die vor uns liegt.
Verwenden all unsere Energie und Kraft für die Klarheit,
Die uns diese stille Versunkenheit gibt.
Wir sind in der Konzentration geborgen.
Konzentration am Küchentisch,
Konzentration im Sonnenlicht.
Konzentration lässt Inspiration fließen,
Konzentration lässt Gedanken ruhen,
Konzentration lässt Gedanken fließen.
Die Zeit verdichtet sich auf einen Punkt.
Die Zeit ist auf den Moment gerichtet
Ist begrenzt, nur für ein paar Stunden
Und doch so wertvoll, so erfüllt.
Gedankenarbeit zeigt, was möglich ist
Konzentration hält die Zeit fest,
Teilt sie in ein Davor und ein Danach.
Konzentration lässt Zukunft entstehen.
Schiffsverkehr und Heimathafen
Schiffsverkehr und Heimathafen
Bilden einen Gegenpol
Der Sehnsüchte
Des Herzens
Weite Ferne und zu Hause
In der Welt und vor der Tür
Manchmal dort und manchmal hier
Liegen unsere Ziele
Und Wünsche.
Mein Herz lege ich in deine Hände
Mein Herz lege ich in deine Hände
Und meine Gedanken lege ich weg.
Alles was ich brauche sind weiße Wände,
Eine Umarmung und ein bisschen Musik.
Alles, was ich einmal geschrieben habe,
Gilt nicht für immer; nur für dieses eine Mal.
Jeder Gedanke gilt nur für einen Moment
So wie das Gefühl, das ihn umgibt.
Wie lange?
Wünsch' dir was
Wünsch' dir was
Schreib' es auf
Schreib' es in die Sterne
Wird es wahr
Was meinst du?
Wünsch' dir was
Schreib' es in den Schnee
Schreib' es auf weißes Papier
Kannst du es sehen?
Schreib' es mit Sternenlicht
In der Nacht.
Wünsch' dir was
Wo bist du?
Du bist hier
Bist du da?
Komm' vorbei.
Stille Schneeflocken in der Nacht
Stille Schneeflocken in der Nacht
Tanzen, wirbeln, kreisen weiß umher,
Legen sich auf meine Hände,
Streicheln mein Gesicht, ganz sacht,
Unspürbar ist ihr Gewicht –
Schmelzen unsichtbar dahin,
Hinterlassen nur einen Tropfen
Und ein bisschen Kälte.
Schnee scheint blau
Schnee scheint blau
Erhellt die Nacht
Glitzert, funkelt, reflektiert
Imitiert das Licht des Mondes
Der dort oben, ganz fern, sacht
Am Himmel wohnt.